350 Terabyte Datenvolumen
Ermittler durchsuchten Dutzende Wohnungen in Baden-Württemberg: 18 Männer stehen im Verdacht, Missbrauchsdarstellungen besessen und geteilt zu haben. Gefunden wurden auch Waffen und Munition.
In Baden-Württemberg ermittelt die Polizei gegen 18 Männer im Alter zwischen 24 und 72 Jahren. Sie sollen Missbrauchsdarstellungen von Kindern über Tauschbörsen im Internet besessen und verbreitet haben. Fünf Tatverdächtige sind laut Cybercrime-Zentrum geständig.
Bei Durchsuchungen in mehreren Städten und Landkreisen – darunter Mannheim, Stuttgart, Karlsruhe, Ravensburg und der Rems-Murr-Kreis – wurden mehr als 780 Beweismittel sichergestellt, darunter primär elektronische Geräte und Speichermedien wie Smartphones, Computer und USB-Sticks. Das sichergestellte Datenvolumen beläuft sich auf mindestens 350 Terabyte. Die Auswertung läuft. In vier Fällen fanden die Ermittler zudem verbotene Messer, illegale Schusswaffen und Munition. Hinweise auf eine Verbindung zwischen den Tatverdächtigen gibt es bislang nicht.
Innenminister Thomas Strobl (CDU) bezeichnete Missbrauchsdarstellungen von Kindern als eine der »widerlichsten und verachtenswertesten Taten«, die sich gegen die »kleinsten und hilflosesten Mitglieder der Gesellschaft« richteten. Hinter nahezu jeder Datei stehe ein realer sexueller Missbrauch.
Bereits im Januar hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Wohnungen von über 30 Tatverdächtigen in anderen Regionen des Landes durchsucht – auch dort wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen. Hinweise aus den USA hatten damals die Ermittlungen ausgelöst.
Hohe Strafen drohen
Laut Bundeskriminalamt ist der Besitz, die Verbreitung und Speicherung von Missbrauchsdarstellungen strafbar. Bei Darstellungen von Kindern drohen Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Im Fall von Jugendlichen kann die Strafe bis zu drei Jahren Haft oder eine Geldstrafe betragen.