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Das Klettern machte ihn zum Millionär

Steinreich statt 50 Jahre Knast: Das Klettern machte ihn zum Millionär

Das Klettern machte ihn zum Millionär

Eines von Isaac Wrights (29) Werken – eine Kletteraktion in New York, bei der er sich offenbar mit einer von der Hochhausspitze gestarteten Drohne fotografierte

Cincinnati (USA) – Isaac Wright (29) hatte einen Einsatz als US-Fallschirmspringer im Nahen Osten hinter sich und fühlte sich leer und ausgebrannt.

Eines Nachts im Jahr 2018 lief er durch Houston (Texas) und sah ein 75-stöckiges Hochhaus im Bau. Er kletterte bis nach oben und fühlte sich das erste Mal seit Langem frei.

„Ich war so lebendig und ich erinnere mich, dass ich dachte, ,oh mein Gott, ich weiß nicht genau, was es ist, aber ich muss es weiter tun‘“, sagte er der

„New York Times“, die seine Lebensgeschichte aufschrieb.

Das Klettern machte ihn zum Millionär

Der Blick in die Schluchten von Manhattan

Von da oben machte er Fotos, die er auf seinem Instagram-Kanal „

driftershoots“ postete. Das wurde zu einer Therapie für ihn.

2020 verletzte er sich bei einer Fallschirm-Landung schwer am Knöchel und wurde aus medizinischen Gründen aus der US-Armee ehrenhaft entlassen. Nun widmete er sich vollständig dem Klettern und Fotografieren. Er fuhr mit seinem alten Volvo mit Zeltausrüstung los und schlief die erste Nacht auf dem Pfeiler einer Mississippi-Brücke.

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Wright auf der Golden Gate Bridge

Der schicksalhafte Klimmzug

So reiste er durch die halben USA, lebte von Jobs als Essensauslieferer, der kargen Militärrente, und folgte seiner Leidenschaft. Einmal, als er eine Brücke über dem Detroit-Fluss erklomm, musste er sich 45 Meter über dem Wasser mit der Muskelkraft seiner Arme an einer kalten Metallleiste hochziehen, um weiterzukommen. Er machte es, anstatt umzukehren.

Polizisten jagten ihn mit Sturmgewehren und Hunden

Später, im Jahr 2020, sahen Polizisten, wie er mal wieder ein Hochhaus in Cincinnati hochkletterte, und versuchten, ihn festzunehmen. Wright hatte in der Armee gelernt, wie man dem Feind entfleucht und entkam zunächst.

Ermittler fanden einen Aufkleber mit seinem Instagram-Account an der Spitze des Hochhauses, sahen, dass er schon viele solcher Klettereien gemacht hatte, und fahndeten nach ihm. Schließlich, so die Argumentation, gefährdete er nicht nur sich, sondern auch andere.

Er wurde dann mittels eines Helikopters, Polizisten mit Sturmgewehren und Hunden gejagt und gefasst. Da er die 400.000 Dollar Kaution nicht leisten konnte, landete er vier Monate, 23 Stunden am Tag, in einer Zelle. Ihm drohten bis zu 50 Jahre Haft.

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Der Foto-Künstler und Kletterer über dem New Yorker Central Park

Ausstellung in der Foto-Galerie

Als ein Richter die Kaution auf 10.000 Dollar reduzierte, kam er frei und kletterte sofort wieder los. „Das System hat versucht, mich davon zu überzeugen, dass mein Wunsch eine Krankheit sei“, sagte er der „New York Times“. „Aber ich habe es einfach nicht geglaubt.“

Letztlich sprachen Richter in vier Bundesstaaten ihn frei, da sie ihn nicht als Bedrohung ansahen. Und Fotos von Wright wurden im NFT-Hype verkauft, das ist eine Art Kunst-Bitcoin. Er verdiente so innerhalb kurzer Zeit 10 Millionen Dollar.

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Eine Aufnahme aus Dubai. Seine Fotos postet Wright auf seinem Instagram-Kanal „driftershoots“

Jetzt wird ab dem 15. Mai die

Robert Mann Gallery in New York, eine der wichtigsten Foto-Galerien weltweit, seine Werke ausstellen. Er ist ganz oben angekommen und trotzdem noch bescheiden und nahbar. Als BILD ihn anfragte, ob man seine Fotos auch zeigen dürfe, schrieb Wright einfach nur: „Ja, das geht, danke!“

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