Aussage von Diddy-Opfer Cassie: Opiat-Überdosis in der Playboy Mansion
BILD beim Prozess des Jahres
Sean „Diddy“ Combs und seine Ex-Freundin Cassie Ventura auf einer Gala 2017
Am vierten Verhandlungstag gegen Rap-Mogul Sean „Diddy“ Combs (55) stand erneut seine Ex-Freundin Cassie Ventura (38) im Zentrum des Geschehens. Die hochschwangere Sängerin stellte sich dem Kreuzverhör von Diddys Anwältin Anna Estevao – und blieb dabei bemerkenswert ruhig und gefasst.
Estevao konfrontierte Cassie mit intimen Nachrichten und E-Mails, die sie als freiwillige Teilnehmerin an den berüchtigten „Freak-Offs“ und gemeinsamen Drogenexzessen darstellen sollten. Doch Ventura wich keinen Schritt zurück – drei Tage lang hatte sie zuvor unter Tränen von Missbrauch, Zwang und Gewalt berichtet. Mit Haltung und Klarheit konterte sie die Angriffe der Verteidigung.
Opiat-Überdosis nach Party in der Playboy Mansion
Ein besonders schockierender Moment im Gerichtssaal: Cassie berichtete, dass Diddy 2012 nach einer Party in Hugh Hefners legendärer Playboy Mansion eine Opioid-Überdosis erlitten habe – kurz nach dem Tod von Whitney Houston. Nach einem gemeinsamen Besuch eines Sex-Clubs sei sie nach Hause gegangen, Diddy habe in der Playboy Mansion weitergefeiert.
„Er hatte ein sehr starkes Opiat genommen“, so Cassie. „Wir wussten nicht, was los war – also brachten wir ihn ins Krankenhaus.“ Die Aussage ließ den Saal verstummen.
Gerichtszeichnung vom vierten Prozesstag: Diddys Anwältin Anna Estevao (l.) nimmt Cassie Ventura ins Kreuzverhör
Ein fast bizarrer Moment während des Kreuzverhörs: Diddys Anwältin sagte plötzlich zu Cassie: „Sie sind sehr schön und charmant.“ Sie reagierte trocken: „Danke.“ Der gesamte Saal lachte.
Diddy sichtlich nervös
Ganz anders Diddy: Während er an den Vortagen noch regungslos wirkte, kritzelte er am Donnerstag nervös Notizen auf Post-its und schob sie seinen Anwälten zu.
Beobachter beschrieben ihn als „sichtlich angespannt“ – Augenkontakt mit Cassie vermied er weitgehend.
Verteidigung: „Alles war einvernehmlich“
Die Strategie der Verteidigung ist klar: Alles sei einvernehmlich gewesen. Sie präsentierten romantische Chatverläufe und Verabredungen zu „Freak-Offs“, deuteten an, Diddys Drogenkonsum habe sein Verhalten beeinflusst. Ziel: Diddy soll menschlich wirken.
Die hochschwangere Cassie Ventura brauchte im Prozess eine Pause. Sean „Diddy“ Combs beobachte seine Ex-Freundin als sie den Saal verließ
Star-Verteidiger Arthur Aidala (vertritt Harvey Weinstein gerade in seinem neu aufgerollten Verfahren) erklärte BILD: „Es geht um Einvernehmlichkeit. Cassie schrieb selbst: ‚Ich kann es kaum erwarten, das wieder zu machen.‘ Das sind ihre Worte – nicht seine. Sie war nicht gefesselt, nicht eingesperrt, nicht geschlagen. Selbst wenn sie sich Liebe davon erhofft hat – das macht es nicht strafbar.“
Es war viel Liebe – und viel Gewalt
Cassie blieb bei ihrer Version – trotz Liebesnachrichten, die Diddys Anwälte vorlegten. Sie habe ihn über zehn Jahre geliebt, doch die Beziehung sei toxisch gewesen – geprägt von Drogen, Kontrolle und Gewalt.
Ein Fan von Diddy wird vor dem Gericht verhaftet – er soll mit Gewalt gedroht haben
„Es gab schöne Momente – aber auch sehr viel Gewalt.“ Die Beziehung sei „ein ständiges Auf und Ab“ gewesen. Auf die Frage, ob sie Diddy zuliebe an den „Freak-Offs“ teilnahm, sagte sie „Da steckt mehr dahinter.“
Cassie Ventura und Sean Combs posieren 2017 bei der Met Gala in New York
In Nachrichten schrieb sie, sie müsse sich „sicher fühlen“, um sich sexuell öffnen zu können. Später habe sie sich nach einem dieser Treffen „dreckig und ekelhaft“ gefühlt.
Den ersten Kuss erhielt sie an ihrem 21. Geburtstag – bei einer großen Party in Las Vegas, auf der auch Britney Spears anwesend war. Es war der Anfang einer Beziehung, die später zur Achterbahnfahrt aus Liebe, Abhängigkeit und Gewalt wurde.
Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. Es wird erwartet, dass das Kreuzverhör von Cassie Ventura abgeschlossen wird und weitere Zeugen aussagen – darunter auch die Sängerin Dawn Richard.
Außerdem soll nach BILD-Informationen Cassies Mutter in den Zeugenstand treten.
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