Kronzeugin enthüllt brutalen Angriff: In Diddys SUV erlebte Cassie die Hölle
BILD beim Prozess des Jahres
Cassie Ventura und Sean „Diddy“ Combs bei der Met Gala 2018. Sie hat ihn wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung angeklagt
Es ist ihr zweiter Tag im Zeugenstand – und Cassie Ventura (38) bringt weitere düstere Abgründe ans Licht.
Hochschwanger sagte die Ex-Freundin von Sean „Diddy“ Combs am Mittwoch erneut vor dem Bundesgericht in Manhattan aus. Und was sie berichtet, klingt wie aus einem verstörenden Psychothriller.
Vergewaltigung nach harmlos wirkendem Treffen
Cassie war bereits mit ihrem heutigen Ehemann Alex Fine liiert, als sie sich 2018 mit Diddy zu einem „Abschlussgespräch“ traf – bei einem Mittagessen in einem Restaurant in Malibu. Das Gespräch sei „nett“ und „spielerisch“ gewesen, so die 38-Jährige. Doch zurück in ihrer Wohnung habe sich die Stimmung schlagartig geändert.
„Ich ging hinein, er folgte mir und vergewaltigte mich auf dem Wohnzimmerboden“, sagte sie unter Tränen. „Ich erinnere mich, dass ich ‚Nein‘ sagte und weinte. Es ging sehr schnell. Seine Augen waren schwarz – er war nicht er selbst. Es war, als würde einem etwas geraubt.“
Trotz des traumatischen Erlebnisses seien sie danach noch einmal einvernehmlich intim gewesen: „Wir waren zehn Jahre zusammen – da schaltet man Gefühle nicht einfach ab.“
Cassies Ehemann Alex Fine am Gericht in New York
Cassie schildert brutalen Angriff von Diddy im SUV
▶︎ Im Jahr 2009 sei es zu einem besonders brutalen Gewaltausbruch gekommen. Nach einem Eifersuchtsanfall von Diddy in einem SUV sei er auf sie losgegangen.
„Er hat mit seinem Schuh auf mein Gesicht eingetreten. Die ganze Autofahrt war ein einziger Kampf“, erinnert sie sich. „Ich sprang aus dem Auto und rannte auf die Straße. Ich sah nicht mehr aus wie ich selbst – ich blutete, war völlig geschwollen und musste mich vor Schmerzen übergeben.“ Als der Rapper sie in diesem Zustand sah, habe er nur gesagt: „Du musst verschwinden. Ich will nicht, dass mein Sohn dich so sieht.“
Seine Sicherheitsleute hätten sie daraufhin in ein Hotel in Los Angeles gebracht – dort habe sie sich eine Woche lang versteckt.
Bei einem anderen Vorfall soll Combs sie nicht in die Notaufnahme, sondern auf direktem Weg zu einem Schönheitschirurgen nach Beverly Hills bringen lassen – um die Verletzungen diskret behandeln zu lassen.
Cassie kämpft vor Gericht mit den Tränen. Vor 19 Jahren begann sie eine On-Off-Beziehung mit Diddy
Bedrohungen gegen Kid Cudi
Diddys Gewalt habe sich laut Ventura nicht nur gegen sie gerichtet, sondern auch gegen andere – darunter Musiker Scott Mescudi alias „Kid Cudi“, mit dem sie 2011 während einer Beziehungspause liiert war. Sie habe die Beziehung beendet, um ihn zu schützen.
„Sean drohte, uns beide zu verletzen. Es war zu gefährlich, zu unberechenbar. Ich wusste: Wenn ich bleibe, wird einer von uns – oder wir beide – ernsthaft verletzt.“
Der Rapper habe sogar angedroht, Kid Cudis Auto in die Luft zu jagen: „Er sagte, er wolle, dass Scotts Freunde dabei zusehen.“
Brutales Video aufgetaucht: Diddy verprügelt Freundin im Hotelflur!
Gewalt gegen Assistentinnen und Freundinnen
Auch seinen Mitarbeiterinnen gegenüber sei Combs brutal gewesen.
Auf Turks and Caicos habe er seine Assistentin „Mia“ (ihre Identität wird nicht veröffentlicht) aus dem Bett und aus dem Zimmer gezerrt.
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In einem anderen Fall, 2016 in Los Angeles, soll er ihre Freundin Bana über das Balkongeländer im 17. Stock gehalten haben.
„Ich schlief in meinem Zimmer und als ich herauskam, sah ich, wie Sean sie über das Geländer hielt und dann auf die Terrassenmöbel warf“, schilderte Cassie.
Auch ihre Freundin Kerry Morgan sei betroffen gewesen. „Sean kam ins Zimmer, sah, dass wir Drogen nehmen wollten, und schlug Kerry mit einem Holzbügel ins Gesicht“, so Cassie. Kerry sei ihre beste Freundin seit 17 Jahren gewesen. „Dieser Vorfall mit Sean beendete unsere Freundschaft.“
Diddy wurden im Gerichtssaal Aufnahmen seiner verstörenden Sexpraktiken gezeigt
Fotos der Verletzungen und geheime Videos
Zahlreiche Fotos zeigten Cassie Ventura mit einem Veilchen, einer aufgeplatzten Lippe, einer Platzwunde an der Stirn und weiteren Prellungen.
Außerdem wurden der Jury sieben Standbilder aus Videos der „Freak-Offs“ gezeigt – sie zeigen Ventura mit verschiedenen Escorts.
Die Bilder wurden nicht der Öffentlichkeit, sondern ausschließlich der Geschworenen vorgelegt. Cassie identifizierte darauf die Beteiligten.
Falsche Identitäten
Cassie schilderte, dass Diddy sie regelmäßig dazu aufforderte, sich zu vergewissern, dass die engagierten männlichen Escorts keine verdeckten Ermittler seien.
„Ich habe immer zuerst klargemacht, dass ich keine Polizistin bin“, so Cassie – auf ausdrücklichen Wunsch von Diddy, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Außerdem habe sie bei den sogenannten „Freak-Offs“ unter verschiedenen Decknamen agiert – darunter „Jackie Star“, „Veronica Banga“ und „Anita Crawford“. Auch Diddy selbst habe dabei Aliasnamen verwendet, etwa „Frank White“ und „Frank Black“.
Zusammenbruch im Gerichtssaal
Cassie brach in Tränen aus, als sie über ihre Selbstmordgedanken sprach, die sie infolge der traumatischen Erlebnisse mit Combs gehabt habe.
„Ich wollte in dem Moment einfach nicht mehr leben“, erzählt sie unter Tränen.
„Ich konnte den Schmerz nicht mehr ertragen und versuchte, einfach durch die Haustür auf die Straße zu gehen – in den Verkehr. Mein Ehemann hielt mich davon ab.“
20 Millionen – ein Detail mit Sprengkraft
Weil sie an einem Buch über ihre Erfahrungen schrieb, habe sie Combs darum gebeten, den Entwurf zu lesen – damit er versteht, was sie durchgemacht habe.
Sie habe ihn über ihren Anwalt kontaktiert und um eine Entschädigung gebeten.
Gegen Ende der Befragung fragte Staatsanwältin Emily Johnson:
„Wer hat Ihnen 20 Millionen Dollar gezahlt?“
„Sean und seine Firma“, antwortete Cassie leise.
„Ich bin hier, um das Richtige zu tun.“
Warum sie überhaupt aussagt?
„Ich kann die Scham und die Schuld nicht länger mit mir herumtragen. Wie ich Menschen behandelt habe, als wären sie wegwerfbar – vor allem die Escorts. Ich bin hier, um das Richtige zu tun“, erklärte sie sichtlich bewegt.
Die Anklage: Sexhandel, Zwang, kriminelle Strukturen
Diddy bestreitet alle Vorwürfe und plädiert auf nicht schuldig. Ihm werden unter anderem folgende Bundesverbrechen zur Last gelegt:
▶︎ Bildung einer kriminellen Vereinigung (Racketeering)
▶︎ Sexhandel durch Zwang, Betrug oder Gewalt
▶︎ Verschleppung zum Zweck der Prostitution
Bundesanklage – nicht jede Straftat reicht aus!
Auch wenn Cassies Aussage auf verschiedene Vergehen hinweist, muss die Staatsanwaltschaft nachweisen, dass diese unter Bundesrecht fallen – etwa durch bundesstaatenübergreifende Taten.
Diddys Verteidigung betonte, dass häusliche Gewalt oder schlechtes Verhalten allein keine Bundesverbrechen seien. Um eine Verurteilung zu erreichen, muss die Anklage die Aussagen klar mit den Anforderungen der Bundesanklage verknüpfen.
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