Party an der Börse: Die Börsendepression vom April ist vorbei (Symbolbild). (Quelle: gorodenkoff/getty-images-bilder)SchlagzeilenAlle Schlagzeilen anzeigen
So schnell kann es gehen. Statt der alten Börsenweisheit "Sell-in-May" zieht der Dax auf ein Rekordhoch. Eine Aktie eskaliert komplett.
Erinnern Sie sich noch an die erste Aprilwoche? Die Frage klingt, als wäre es zehn Jahre her. Doch Rheinmetall-Investoren muss es wie eine Ewigkeit vorkommen. Am Ausverkaufstag des Dax gab es die Rheinmetall-Aktie nämlich kurzzeitig für weniger als 1.000 Euro. Mittlerweile, binnen sechs Wochen, ist sie um sagenhafte 75 Prozent gestiegen. "Wir sehen 2025 keinen einzigen Tag, an dem Rheinmetall bei unseren Kunden nicht unter den Top-3-Aktien wäre", erläutert Thomas Soltau von Smartbroker.
Im März verzeichnete der Broker den umsatzstärksten Monat seiner Geschichte, und dazu trug Rheinmetall einen guten Teil bei. Der Unterschied zum Mai liegt darin, dass Kunden zwar immer noch beherzt Aktien kaufen und aktiv handeln. Allerdings greifen Anleger jetzt zu weit höheren Kursen zu.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)
Zur Person
Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de. Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.
Party löst Börsendepression ab
Aus einem Katzenjammer dank der Zolleskapaden Donald Trumps ist nämlich eine veritable Börsenparty geworden. Einen Dax knapp unter 24.000 Punkten hätte Anfang April kaum jemand für möglich gehalten. Dabei waren die Indikatoren durchaus passend. Der viel beachtete "Angst und Gier"-Index wurde bis auf das Level von drei durchgereicht. Die Spanne im Barometer reicht von 1 bis 100. In den vergangenen fünfzig Jahren waren Werte unter 10 jedes Mal allerbeste Kaufmöglichkeiten.
Dabei steigt die Börse gerade primär deshalb, weil der Unfug des US-Präsidenten rückabgewickelt wird. "Wie auch die laufende Marktreaktion zeigt, dürfte die Pause und Abkühlungsphase bei den Zollstreitigkeiten dazu beitragen, die Mitte April eingeleitete Rallye zu verlängern. Diese wird hauptsächlich von dem Gefühl getragen, dass der Höhepunkt der Handelsunsicherheiten hinter uns liegt", findet Jean-Louis Nakamura, Head of Conviction Equities bei Vontobel.
Was bleibt?
"Nur haben die Märkte die gesamte Korrektur, die sie in den ersten zehn Tagen im April durchgemacht haben, wieder wettgemacht. Dabei sind die eingeführten Zölle immer noch deutlich höher als zuvor, und wir haben kein klares Bild vom Ausmaß des Schadens, der in der Zwischenzeit der Weltwirtschaft zugefügt wurde (insbesondere in den USA und China)", so Nakamura. In den nächsten zwei Monaten wird eine Menge harter Daten zeigen, ob der Einbruch in einigen Komponenten der jüngsten Umfragen übertrieben war.
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Es könnte ein Tauziehen geben zwischen den Vorankündigungen von nachhaltigeren und umfassenderen Handelsvereinbarungen, die näher an der ursprünglichen Ausgangssituation liegen, einerseits, und harten Daten, die auf eine rapide Verschlechterung der Binnennachfrage in den USA und der Exportdynamik in China hindeuten werden, andererseits. Wenn letztere zuerst veröffentlicht werden, sollten die Märkte eine weitere Runde mit großer Volatilität erleben.
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Ohnehin sind gerade die US-Märkte erneut nicht billig. "Mit der erneuten Erholung bleiben US-Aktien hoch bewertet, mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 gegenüber historischen 17", ordnet Vanyo Walter vom Broker Robomarkets ein. Europas Börsen bieten immerhin attraktivere Einstiegsmöglichkeiten. Walter berechnet den Stoxx 50 bei einem moderaten KGV von 15 – günstiger im historischen Vergleich und deutlich unter dem Niveau der US-Indizes.