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So bitter rechnet Saskia Esken mit der Politik ab

„Frauen müssen doppelt so viel bringen“: So bitter rechnet Saskia Esken mit der Politik ab

So bitter rechnet Saskia Esken mit der Politik ab

Saskia Esken (63), die Co-Vorsitzende der SPD, beklagt sich in einem Interview über den Umgang mit ihr

Am Ende von Machtkampf und Postengerangel in der SPD steht sie mit leeren Händen da: die scheidende Co-Chefin Saskia Esken. Jetzt hat sie sich bitter über die öffentliche Debatte um ihre Person und ihre Zukunft beklagt.

Esken sagte der Tageszeitung „taz“: „Wenn die öffentliche Jagd begonnen hat, werden positive Stimmen auch gern ignoriert.“ Die öffentliche Diskussion um ihre berufliche Zukunft nannte Esken „unangemessen“. Es gebe „so viele wichtige Themen, über die wir sprechen müssten“, sagte sie. „Stattdessen redet man über Personalien. Das war schade.“

Esken war nach dem historisch schlechtesten Abschneiden der SPD bei einer Bundestagswahl im Februar in die öffentliche Kritik geraten. Ihr Co-Parteichef Lars Klingbeil (47) dagegen wurde zum Vizekanzler und Finanzminister in der neuen schwarz-roten Bundesregierung befördert.

Saskia Esken hatte am Sonntag angekündigt, beim Parteitag im Juni nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren. Nachfolgerin an der Seite Klingbeils soll die neue Bundesarbeitsministerin und ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (57) werden.

„Frauen müssen doppelt so viel bringen“

Frauen hätten es in der Politik schwerer als Männer, sagte Esken der „taz“. „Wir müssen doppelt so viel bringen. Was die männliche Welt von politisch aktiven Frauen erwartet, ist höchst widersprüchlich und deshalb unerfüllbar.“

So bitter rechnet Saskia Esken mit der Politik ab

Beide haben die Bundestagswahl für die SPD verloren – doch Lars Klingbeil steigt auf, während Saskia Esken leer ausgeht

Esken erläuterte, dass etwa ein Interview mit Bas suggestiv als mangelnde Unterstützung für sie gedeutet wurde. „Frau Bas wurde in einem Interview gefragt, ob sie Lars Klingbeils Kandidatur als Parteivorsitzender unterstützt. Sie sagte Ja. Und hat darauf gewartet, dass man sie fragt, ob sie meine Kandidatur unterstützt“, sagte Esken. „Die Frage wurde nicht gestellt. Daraus wurde gemacht: ‚Bas schweigt zu Esken.‘ Das ist eine miese Tour.“

Der scheidende niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (66, SPD) stellte sich hinter Saskia Esken. Er sagte auf die Frage der Nachrichtenagentur DPA, ob es fair sei, dass Parteichef Klingbeil jetzt Vizekanzler sei, während Co-Chefin Esken ohne Posten da stehe, dass Esken die Bundestagswahl nicht alleine verloren habe. Weil: „Das haben wir schon alle gemeinsam hinbekommen und ihr das zuzuschieben, wäre abwegig.“

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